DFG-Projekt „Gelegenheitsmusik des Ostseeraums vom 16. bis 18. Jahrhundert”
Diese Datenbank entstand im Rahmen des DFG-Projekts „Gelegenheitsmusik des Ostseeraums vom 16. bis 18. Jahrhundert: Erfassung, Katalogisierung und musikwissenschaftliche Auswertung”. Sie umfasst Einträge von gedruckter und handschriftlich überlieferter Gelegenheitsmusik des Ostseeraums bis 1800.Unter Gelegenheitsmusik wird Musik verstanden, die zu einmaligen Anlässen komponiert und in der Regel auch nur einmal aufgeführt wurde, also keine „Kasualien” im Sinne des (wiederkehrenden) Kirchenjahres, vielmehr Musik zu Geburtstagen, Trauerfeiern, Ernennungen, bestimmten politischen Ereignissen etc..
Unter Ostseeraum sind alle an die Ostsee grenzenden Regionen gefasst. Im Einzelnen zählen folgende (moderne) Staaten dazu: Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland, Estland, Lettland, Litauen sowie folgende historische Regionen: Schleswig und Holstein (unter dänischer Herrschaft), Lübeck (Reichsstadt und Bistum), Mecklenburg, Wismar (seit 1648 unter schwedischer Herrschaft), Pommern (seit 1648 unter schwedischer und brandenburgischer Herrschaft), West- und Ostpreußen (unter polnischer und seit 1618 bzw. 1772 unter brandenburgischer Herrschaft) sowie St. Petersburg. Auch die Städte Hamburg und Lüneburg, die mit der Ostseeregion in starkem kulturellem Austausch standen, wurden zum Teil mit einbezogen.
In der Regel nicht aufgenommen wurden (die sehr zahlreichen) Gelegenheitsdrucke, die das ursprüngliche Vorhandensein von Musik nur durch die vertonten Texte und musikalische Begriffe (wie Satzüberschriften) dokumentieren, die Noten dazu aber nicht überliefern. Ebenfalls ausgeschlossen bleiben musikalische Flugschriften.
Das Projektteam, bestehend aus PD Dr. Peter Tenhaef, Dr. Beate Bugenhagen und Anna-Juliane Peetz-Ullman M. A. , hat innerhalb von drei Jahren einen möglichst großen Teil der Bestände an Gelegenheitsmusik des Ostseeraums in diese Datenbank aufgenommen. Eine vollständige Erfassung war in diesem Zeitraum nicht möglich, da viele Quellen auf eine große Zahl von Bibliotheken und Archiven verteilt und nicht spezifisch als Gelegenheitsmusik katalogisiert sind. Außerdem ist nicht bei jeder Komposition sofort erkennbar, ob sie zur Feier eines konkreten Anlasses verfasst wurde.
Ein besonderes Problem stellen die überaus reichhaltigen Bestände aus Königsberg dar, die in Folge des Zweiten Weltkrieges in verschiedene Städte der Sowjetunion und Polens verstreut wurden und sich heute nur zum geringen Teil in Kaliningrad befinden. Ihre umfassende Aufarbeitung, vor allem der in Vilnius und St. Petersburg lagernden Musiken, muss einem eigenen Forschungsprojekt vorbehalten bleiben. Trotzdem stellen die in der Datenbank bereits erfassten Bestände an Königsberger Gelegenheitsmusik ein Corpus dar, das alle anderen im Ostseeraum und womöglich überhaupt quantitativ weit übertrifft.
Für Bestellungen von Kopien oder Scans wenden Sie sich bitte an die Bibliothek, die das Original besitzt (Bibliothekssigel nach RILM).
Wir haben die Quellen in Greifswald nicht vorliegen und können deshalb derartigen Wünschen nicht nachkommen.
Anzahl der bisher enthaltenen Quellen: 1020